2. AKT – Unaufhaltsam bergab

Was die Situation jedoch erst richtig kompliziert machte, war die zwischenzeitliche GM-“Blitz-Insolvenz“ sowie die parallel laufenden Verkaufsverhandlungen für die weitaus größere GM-Tochter Opel. Rückblickend betrachtet spricht einiges dafür, dass es sich hierbei zu diesem Zeitpunkt womöglich nur noch um eine Show-Veranstaltung für die Öffentlichkeit handelte. Wollte GM bloß Zeit gewinnen und war längst entschlossen Opel zu behalten, um den europäischen Markt nicht zu verlieren?

Für Saab nahm das Unglück seinen Lauf. Monate vergingen ohne konkrete Ergebnisse, während in der Öffentlichkeit Meldungen vom „Verlustbringer mit geringen Zukunftschancen“ die Runde machten. Ernsthafte Investoren wandten sich ab.

Seit Februar 2009 stand man nach schwedischem Recht ein halbes Jahr lang unter Gläubigerschutz. Um Kosten einzusparen, musste die Produktion drastisch heruntergefahren werden, was wiederum zu weiteren Negativ-Schlagzeilen über einbrechende Verkaufszahlen führte.

Hierbei wurden stichhaltige Argumente für gute Zukunftschancen außer Acht gelassen: Die Fertigungsanlagen in Trollhättan gehörten mittlerweile zu den modernsten und effektivsten der gesamten Branche. Damals wie heute besaß Saab eines der besten Entwicklungsteams, engagierte Mitarbeiter und nicht zuletzt marktreife, vielversprechende neue Modelle. Unaufhaltsam und stetig schien es von außen betrachtet für Saab bergab zu gehen.




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