2. Gerüchte und Halbwahrheiten

Ein genauer Blick hinter die Kulissen der allgemeinen öffentlichen Rezeption offenbart jedoch noch eine ganz andere Art von Saab-Geheimnissen – und diese sind für den guten Ruf der Marke von höchster Brisanz:

Die Berichterstattung über Saab basiert, abgesehen von wenigen Ausnahmen, auf einer gefährlichen Mischung aus Halbwissen, Gerüchten und Ignoranz. In den Jahren als Teil des GM-Konzerns war Saab mit Eigensinn und Geschick bestrebt, seine Nische zu behaupten. Durchaus nicht ohne Erfolg – jedoch unter schwierigsten Bedingungen. So drohte der Markenkern verloren zu gehen.

Speziell in Deutschland war häufig vom "verkleideten Opel" die Rede, was den Tatsachen nicht gerecht wurde. Die herausragende Kompetenz des Saab-Entwicklungsteams kam dem gesamten Konzern zu Gute. Opel profitierte in erheblichem Umfang von Saabs Know-how als Turbo-Pionier, zahlreiche Sicherheitslösungen wie die aktive Kopfstütze SAHR wurden adaptiert.

Und der neue Saab 9-5? Wie oft wurde er bereits vor seiner Markteinführung 2010 als "Edel-Insignia" oder "Riesen-Insignia" verunglimpft. Jeder schreibt vom anderen ab. Spricht man mit Opel-Mitarbeitern, so sind sie mit abfälligen Bemerkungen über Saab ebenfalls immer schnell bei der Hand.

Die mühevolle Suche nach den Fakten fördert erstaunliche Ergebnisse zu Tage: Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Der neue 9-5 wurde zu ca. 70% von Saab entwickelt, ein im heute marktüblichen Konzernzusammenhang enorm hoher Prozentsatz. Mehr Eigenständigkeit besitzen z. B. auch viele durchschnittliche Audi-Modelle nicht. Merkwürdiger Weise spricht hier jedoch niemand vom "verkleideten VW".

So sehen wir den durchaus gelungenen Opel Insignia in ganz neuem Licht: Er profitierte erheblich vom Saab-Know-how.



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